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Tue, 14.05.24 - 15:00 Uhr
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Rad

Die Kolpingsfamilie Epe hatte am vergangenem Freitag den Vorsitzenden der Deutschen Schlaganfall-Hilfe Herrn Dr. Michael Brinkmeier aus Gütersloh eingeladen.

Schlaganfall vorbeugen-erkennen-handeln war das Thema, das zahlreiche Interessenten in den Pfarrhof lockte.

Nach der Begrüßung durch Detlef Hering, dem Organisator dieser Veranstaltung, stellte sich Dr. Brinkmeier in einem kurzen Lebenslauf vor um dann auf das eigentliche Thema einzugehen. In einem interessanten Vortrag erläuterte er die notwendigen Maßnahmen bei einem Schlaganfall. Ganz wichtig sei der Zeitrahmen in der der Patient versorgt werden müsse,

Als die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe vor 25 Jahren von Liz Mohn errichtet wurde, sah es für die Betroffenen in Deutschland düster aus. Die Krankheit führte ein Schattendasein – trotz 270.000 neuer Fälle pro Jahr und obwohl der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache nach Krebs und Herzinfarkt ist. „Dank der Arbeit der Stiftung hat sich dies deutlich geändert“, erläuterte er den zahlreichen Gästen. So seien die Chancen, nach einem Schlaganfall zu überleben, durch die Fortschritte in Medizin und Versorgung deutlich gestiegen. Mittlerweile gibt es – auf Initiative der Stiftung – deutschlandweit mehr als 300 Schlaganfall-Spezialstationen in Krankenhäusern, sogenannte „Stroke Units“. Sie gewährleisten eine schnelle, wohnortnahe Akutversorgung. Denn im Fall des Falles zählt jede Minute. „Zögern Sie nicht, bei den geringsten Anzeichen die 112 zu wählen“, mahnte Brinkmeier – wohlwissend, dass der/die MünsterländerInn einen Arztbesuch gerne mal auf den nächsten Morgen verschieben. Doch das sei grundfalsch: „Es gibt ein Zeitfenster von 4,5 Stunden. Je schneller ein Schlaganfall behandelt wird, desto höher ist die Chance, bleibende Schädigungen zu vermeiden!“ Um schnell und richtig reagieren zu können, ist es wichtig, den Schlaganfall überhaupt zu erkennen. Der Fachmann erklärte darum den „FAST-Test“. Die Buchstaben FAST stehen dabei für „Face“, „Arms“, „Speech“ und „Time“: „Bitten Sie die Person zu lächeln, die Arme nach vorn zu heben und einen Satz nachzusprechen. Wenn sie mit einer dieser Aufgaben Probleme hat, rufen Sie sofort den Notarzt!“ Ein neues helles Licht, mit dem die Stiftung „eine Kerze in einen dunklen Raum stellen möchte“, ist das Projekt „STROKE OWL, Schlaganfall-Lotsen für Ostwestfalen-Lippe“. Während die Versorgung im Akutkrankenhaus und während der Rehabilitation mittlerweile gut geregelt ist, „bricht für die Betroffenen bei Rückkehr nach Hause oft eine Welt zusammen“, so Dr. Michael Brinkmeier. „Ein verkrautetes System von unterschiedlichen Kostenträgern“, mache es dem Laien fast unmöglich, die richtigen Anträge für die passenden Therapie- und Unterstützungsmaßnahmen zu stellen. Hier setzt das aus dem Innovationsfonds des Bundes finanzierte Projekt an. Schon am Krankenbett nimmt der Lotse oder die Lotsin (meist Krankenpflegende mit Zusatzausbildung) den ersten Kontakt zum Patienten auf und bleibt für ein Jahr lang fester Ansprechpartner und Koordinator für alle Fragen rund um Therapie, Betreuung und finanzielle Hilfen. Unterstützt werden die professionellen Lotsen von ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfern, die besonders auch den Angehörigen Entlastung vom Pflegealltag bieten können. Ein weiterer Hoffnungsschimmer für Betroffene. Sollte sich das Lotsen-Projekt bewähren und von den Krankenkassen eingeführt werden, wären laut Schlaganfall-Stiftung Teile davon auch auf andere Volkskrankheiten übertragbar, etwa Diabetes oder Krebs. Mit dem Vorurteil, dass Schlaganfälle nur ein Thema für ältere Menschen seien, räumte Dr. Brinkmeier in seinem Vortrag auf. Zwar machen die über 60-Jährigen den Großteil der Erkrankten aus, doch auch jüngere Erwachsene, Kinder und sogar Babys im Mutterleib können einen Schlaganfall erleiden. „Achten Sie auf Ihren Blutdruck“, gab Brinkmeier den Zuhörenden mit auf den Weg. Denn Bluthochdruck sei neben zu wenig Bewegung, Rauchen und ungesunder Ernährung eine der Hauptursachen für Schlaganfälle.

Nach dem interessanten Vortrag beantwortete er noch Fragen der Zuhörer bevor Detlef Hering sich bei Dr. Michael Brinkmeier bedankte und ein Präsent überreichte. Für die Stiftung „Schlaganfall-Hilfe“ konnten durch Spenden der Zuhörer noch 149,40 € überwiesen werden.

 

Quelle: Annette Meyer zu Bargholz (Texterin und Journalistin) Foto: Hermann Josef Vinahl